Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal die Neuauflage der Hamilton Khaki Field sah. Alte Militäruhren lassen nach wie vor mein Herz höher schlagen – so wie eigentlich fast jede Uhr, aber gut, das ist ein anderes Thema.
Widmen wir uns nun aber der neuen Khaki Field Mechanical mit all ihren Vorzügen und tollen Neuerungen. Zu Beginn ein paar warme Worte – die lockern ja immer die Stimmung auf – also hier ein paar Fakten:
Gehäuse | Edelstahl (sandgestrahlt) |
Durchmesser | 38 mm |
Glas | Saphirglas |
Uhrwerk | ETA-2801-2, Handaufzug |
Wasserdichtigkeit | 5 bar (50 m) |
Armband | Natoband, olivgrün/braun |
Bandanstoß | 20 mm |
Preis | 445,00 Euro |
Eine impulsive Kaufentscheidung
Vor rund zwei Wochen habe ich mir die Uhr mal bei einem örtlichen Fachhändler genauer angesehen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer neuen Dresswatch, aber es kommt meist anders als man denkt. Eine Verkäuferin hatte mir auf Nachfrage die Uhr aus dem Lager geholt, wobei ich nicht verstehen kann, wieso so eine Uhr nicht in der Auslage liegt. Glück für mich: Es war nur noch diese einzige Uhr vorrätig. Mit einer wahnsinnigen inneren Euphorie habe ich die Uhr entgegengenommen und – was soll ich sagen – ich war und bin immer noch hin und weg.
Vom ersten Moment an hat mich die Uhr überzeugt. Die Coolness war dahin und das Habenwollen setzte stärker ein. Doch ich habe es irgendwie geschafft, mein Pokerface aufzusetzen und mir noch weitere Uhren zeigen lassen. Die engagierte und fachlich gut informierte Verkäuferin (sie hielt Infos zum Werk und dem Militär-Design bereit) hatte sichtlich Vergnügen und präsentierte mir weitere tolle Uhren. Ich schielte aber immer wieder auf die noch vor mir liegende Hamilton Khaki Field. Dann: Ein Moment der Stille. Nur mein laut pochendes Herz. Und plötzlich hörte ich mich sagen: “Die Uhr nehm’ ich mit.” So schnell hat man eine neue Uhr gekauft.
Die perfekte Alltagsuhr?
Hamilton hat es geschafft, mit der Khaki Field Mechanical eine durchweg gelungene Uhr in dieser Preisklasse zu bauen. Aufgrund des anhaltenden Trends der Retro-Uhren trifft sie sicherlich nicht nur meinen Geschmack. Mittlerweile gibt es die Khaki Field in verschiedenen Ausführungen – für Mai 2019 hat Hamilton eine Version mit weißem Blatt und Automatikwerk mit 80 Stunden Gangreserve angekündigt. Doch mich hat genau diese angesprochen. Ich finde den Army Style mit den verwendeten Farben einfach großartig.
Durch die Gehäusegröße von 38 mm lässt sich die Uhr angenehm tragen und auch Frauen würden sicherlich Gefallen daran finden. Zusammen mit dem Natoband in olivgrün und mit braunen Lederapplikationen unterstreicht Hamilton noch weiter die militärische Herkunft. Das Natoband hat für einen normalen Armdurchmesser eine optimale Länge, bei etwas dickeren Handgelenken könnte es etwas kritisch werden. Dennoch ist der Tragekomfort des Bandes zusammen mit dem flachen und leichten Gehäuse äußerst hoch.
Kleiner Tipp: Die kleinen Löcher an den äußeren Gehäuseseiten sind für die Federstege des Bandes. Mit einem kleinen Schraubenzieher – oder besser noch: einem Holzstäbchen, um das Gehäuse nicht zu verkratzen, kann man ganz schnell und einfach das Band wechseln, indem man die Federstege eindrückt und so das Band löst.
Eine militärische Inspiration
Das dunkle Zifferblatt mit Stunden-, Minuten und Sekundenzeiger sowie den leuchtenden Ziffern und Indizes für die Stunden machen das Ablesen der Uhrzeit sehr einfach. Das übersichtliche und aufgeräumte Zifferblatt ist mit arabischen Ziffern und einer weiteren 24-Stunden-Einteilung ausgestattet, da das Militär diese Zeiteinteilung verwendet. Der Retro-Style wird durch die beigefarbene Leuchtmasse noch weiter unterstrichen und bildet dadurch eine Verknüpfung zu den militärischen Vorgängermodellen, die noch radioaktives Tritium als Leuchtmittel verwendeten.
Das sandgestrahlte Edelstahlgehäuse sieht nicht nur klasse aus, sondern fühlt sich auch sehr hochwertig an. Das verwendete Saphirglas, ist für eine Militäruhr eher untypisch, da früher Plexiglas verwendet wurde. Jedoch ist Saphirglas heutzutage die bessere Wahl, da es die Uhr noch weiter aufwertet und natürlich auch im Alltag besser vor Kratzern schützt. Die robuste und widerstandsfähige Uhr eignet sich daher perfekt für Outdoor-Aktivitäten und Alltagsabenteuer. Jedoch beträgt die Wasserdichte nur 5 bar (50 m), das heißt, man sollte eher nicht mit der Uhr schwimmen oder gar tauchen gehen. Ein paar Wassertropfen beim Händewaschen oder Duschen steckt die Khaki Field jedoch problemlos weg.
Eine persönliche Verbindung
Die Khaki Field Mechanical ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine mechanische Uhr. Das heißt, die Uhr wird nicht von einer Batterie angetrieben (wie z.B. bei Quarzuhren), sondern durch manuell hinzugeführte Energie. Das Schweizer Handaufzugswerk ETA 2801-2 ist die Verbindung zwischen Uhr und Mensch. Denn es gibt nichts Schöneres, als morgens seine Uhr aus der Uhrenbox zu nehmen und mit sanfter Drehung der Krone im Uhrzeigersinn zum Laufen zu bringen. Das altbewährte Uhrwerk, welches seit 1983 seine guten Dienste verrichtet, hat eine Gangreserve von ca. 46 Stunden. Die Sekundenstoppvorrichtung des Uhrwerks sorgt dafür, dass beim Herausziehen der Krone die Uhrzeit genau eingestellt bzw. korrigiert werden kann.
Während ich die Khaki Field getragen habe, lief sie teilweise über 50 Stunden und hat dabei eine sehr gute Ganggenauigkeit von nur +1-2 Sekunde pro Tag.
Die Hamilton Khaki Field Mechanical ist eine hervorragende Armbanduhr für Männer und Frauen im Military Retro-Stil. Wer eine robuste und zuverlässige Swiss-Made-Uhr für den Alltag sucht, wird sicherlich mit der Neuauflage mehr als zufrieden sein. Gute Verarbeitung, tolles Design und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmen einfach. Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung!
★★★
Der Uhrenkavalier